Sorgfalt und Geschick
Zeit
viel Liebe am Tun
So werden domstadtkinder zu dem, was sie sind: individuelle, liebenswerte Begleiter für ein ganzes Leben.
Damit eine Stoffpuppe lange schön bleibt, ist ein robustes, gut gearbeitetes Innenleben wichtig. Alles fängt an mit einem flauschig, fluffigen Ballen Schafwolle. Damit dieser eine feste, formstabile, doch gleichzeitig flexible und anschmiegsame Füllung ergibt, sind verschiedene Methoden der Formgebung und Verdichtung von Nöten. Hände und Füße werden fest gestopft. Die Füllungen der Arme und Beine werden mit einer speziellen Technik 'aus einem Stück' gefertigt, so dass sich auch bei intensivem Spiel keine Beulen, Dellen oder gar Luftlöcher bilden.
Der Kopf wird zunächst wie bei einer klassischen Waldorfpuppe gerollt und abgebunden. Anschließend entsteht aus dem noch recht weichen Kopfrohling mit Hilfe von noch mehr Wolle, einer Filznadel und vielen tausend Stichen Ditzjes charakteristisches, formstabiles Gesicht.
Ist der Kopf dann bezogen, wir der Rumpf ebenfalls im Nadelfilz-Verfahren fest mit dem Kopf verbunden. Dabei werden bereits Schultern, Bauch und Pobacken ausgeformt.
So ist - wie Arme und Beine - auch die Füllung des Rumpfes eine Einheit, die sich auch durch intensives Bespielen nicht in einzelne 'Wollklumpen' verfilzt , eine Gefahr, die beim bloßen Stopfen mit Wolle besteht.
Am Beginn der Arbeit an einem neuen Puppenkind steht jedes Mal das Nähen der Körperschnitte mit der Nähmaschine. Da die Nähte absolut stabil sein müssen, vielen Belastungen standhalten und viele Jahre überdauern solle, gehe ich keine Kompromisse ein und auf Nummer sicher. Alle Nähte werden doppelt ausgeführt, verwendet wird ein besonders reißfestes Garn, dass speziell für besonders beanspruchte Nähte produziert wird.
Sind die einzelnen Gliedmaßen dann gefüllt, Kopf und Rumpf fertig gearbeitet, füge ich die einzelnen Körperteile mit stabilen Handnähten und robustem Garn zusammen.
Symmetrisch und gleichmäßig müssen die Abnäher der Füße, Knie und Lenden sein, der Popo wird stramm in zwei Hälften geteilt und auch der kleine Bauchnabel wird sorgfältig herausgearbeitet.
Mit sorgfältigen, gleichmäßigen Stichen sticke ich (oft unter Zuhilfenahme einer Lupe) Ditzjes Augen und Mund auf. Anders als aufgemalte Gesichtszüge verlieren sie nichts von ihrer Strahlkraft und geben dem Gesicht mehr Plastizität.
Die Ohren werden platziert und für sicheren Halt durch den Kopf sorgfältig vernäht.
Für die Haare meiner Puppen verwende ich Mohair-Garne einer spezialisierten, kleinen britisch-niederländischen Kooperation.
Für die wuschelige Kurzhaar-Frisur häkele ich ein enges Käppchen, welches dann ringsum am Kopf festgenäht wird anschließend wird etwas Flaum ausgekämmt und viele kurze Garnsträhnen in die Kappe eingeknüpft.
Auch für die kämmbaren Haare der Flechtzöpfe arbeite ich mit einer speziellen Häkeltechnik eine Haarkappe aus dem flauschigen Mohair-Garn. Diese wird ebenfalls sicher auf dem Kopf vernäht und anschließend ausgekämmt.
Bevor das neu entstandene Ditzje eingekleidet werden kann, sind ein paar letzte Handgriffe nötig - und meist sind es die schönsten, erwecken sie das Puppenkind doch erst zum 'Leben'.
Je nach Frisur werden Haarsträhnen zu einer Frisur getrimmt oder ein Pony geschnitten, Haare gekämmt, geteilt und zu frechen kleinen Zöpfen geflochten.
Als Letztes nehme ich dann das Wangenrot zur Hand, das das Gesicht, aber z.B. auch Po und Knie mit einem rosigen Hauch erstrahlen lässt.